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Schlafbedarf Kinder

Schlafbedarf von Kindern

Der Schlafbedarf und dessen Verteilung über Tag und Nacht variiert im Kleinkind- und Vorschulalter stark von Kind zu Kind.

Wie viel Schlaf benötigt ein Kind?

Kinder verbringen häufig mehr Zeit im Bett, als sie tatsächlich Schlaf benötigen. Kein Wunder, dass sie dann beim Zubettgehen quengeln oder Schwierigkeiten beim Einschlafen haben.

Der Schlafbedarf von Kindern nimmt insgesamt mit zunehmendem Alter ab, bleibt aber von Kind zu Kind unterschiedlich. Kleinkinder benötigen mit etwa zwei Jahren durchschnittlich 12 bis 13 Stunden Schlaf, während sie mit drei oder vier Jahren oft nur noch elf bis zwölf Stunden schlafen. Abweichungen von bis zu zwei Stunden sind in diesem Alter jedoch völlig normal.

Im Vergleich zum Säuglingsalter nimmt mit der Anpassung an den Tag-Nacht-Rhythmus vor allem der Tagesschlaf ab. Ein neugeborenes Baby kennt diesen Rhythmus noch nicht und hat etwa fünf bis sechs Schlafphasen über den Tag und die Nacht verteilt, in denen es jeweils rund vier Stunden schläft.

Bei den meisten einjährigen Kleinkindern reduziert sich die Anzahl der Schlafphasen auf drei: ein längerer Nachtschlaf ohne Unterbrechung von etwa sechs bis acht Stunden (mit einer gesamten Nachtschlafzeit von bis zu zwölf Stunden) und zwei kürzere Schlafperioden tagsüber. Mit 18 Monaten schlafen fast alle Kinder nur noch einmal am Tag, und einige können mit 24 Monaten bereits auf den Mittagsschlaf verzichten. Auch hier gibt es jedoch große individuelle Unterschiede.

Der nächtliche Schlaf verlängert sich im Durchschnitt von acht Stunden nach der Geburt auf fast zwölf Stunden bis zum zwölften Lebensmonat. Dies umfasst die gesamte Nachtschlafzeit einschließlich aller Unterbrechungen. Ab dem zweiten Lebensjahr verringert sich der gesamte Schlafbedarf des Kindes, und damit auch die Nachtschlafzeit, auf knapp elf Stunden im sechsten Lebensjahr. Sowohl die Angaben zum Nacht- als auch zum Tagesschlaf sind Durchschnittswerte, die von Kind zu Kind variieren können.

Braucht Ihr Kind ein Mittagsschlaf?

Kurz gesagt: Diese Frage beantwortet Ihr Kind selber. Wann Kinder mit dem Mittagsschlaf aufhören, ist von Kind zu Kind sehr unterschiedlich. Viele Kinder machen auch mit drei Jahren noch gerne ein Nickerchen am Nachmittag. Selbst unter Grundschulkindern gibt es einige, die sich zumindest gelegentlich nachmittags noch hinlegen.

Manche Kinder schlafen zwar mittags nicht mehr, brauchen aber dennoch eine kleine Ruhepause, in der sie sich beispielsweise gemütlich aufs Sofa legen und in Ruhe ein Buch anschauen oder eine Kassette hören. Am besten ist es, wenn Sie sich nach den persönlichen Bedürfnissen Ihres Kindes richten. Erzwingen Sie den Mittagsschlaf nicht, aber streichen Sie ihn auch nicht, wenn Ihr Kind deutliche Zeichen von Müdigkeit zeigt.

Schlafbedarf für Kinder

Regulieren sollten Sie jedoch eingreifen, wenn Ihr Kind abends zur Schlafenszeit nicht müde ist. Dies könnte darauf hinweisen, dass der Schlaf, der eigentlich in der Nacht stattfinden sollte, auf den Nachmittag verlagert wird. In diesem Fall sollten Sie den Mittagsschlaf verkürzen oder ganz streichen, damit Ihr Kind abends leichter einschläft und nachts besser durchschlafen kann.

Die Schlafenszeit hängt vom Schlafbedarf und der Aufstehzeit ab

Gerade im späten Kleinkindalter – aber auch danach – wollen Kinder abends oft nicht ins Bett. Obwohl sie müde sind, möchten sie den Tag nicht beenden oder haben Angst, etwas zu verpassen.

Um allabendliche Machtkämpfe zu vermeiden, ist es hilfreich, konsequent an der festgelegten Schlafenszeit festzuhalten. Ein klares Schlusswort ist oft besser als endlose Diskussionen. Wenn die Schlafenszeiten klar geregelt sind, kann natürlich auch mal eine Ausnahme gemacht werden – bei besonderen Anlässen zum Beispiel, oder wenn Sie merken, dass Ihr Kind einfach noch nicht müde ist.

Video: 5 Tipps, die Dein Kind besser einschlafen lassen

Kompromisse zwischen Eltern und Kinder

 

Als Eltern sehnen Sie sich abends verständlicherweise nach etwas Ruhe und Zeit für sich allein oder zu zweit – ein absolut berechtigter Wunsch. Wenn Sie Ihr Kind jedoch nur deshalb früh ins Bett bringen, obwohl es noch nicht müde ist, kann dies zu Einschlaf- und Durchschlafproblemen führen und Ihnen mit großer Wahrscheinlichkeit keinen ruhigen Abend bescheren. Jüngere Kinder können zwar an frühere Schlafenszeiten gewöhnt werden, aber das bedeutet oft, dass sie auch morgens früher wach und fit sind.

Ab etwa drei Jahren, wenn Ihr Kind sich schon eine Weile allein beschäftigen kann, sollten Sie versuchen, Kompromisse zu finden. Erklären Sie ihm, dass Sie auch etwas Zeit für sich brauchen. Vereinbaren Sie zum Beispiel, dass es die letzte halbe Stunde oder Stunde vor dem gemeinsamen Einschlafritual noch alleine in seinem Zimmer malen, ein Buch anschauen oder einer anderen ruhigen Beschäftigung nachgehen kann.